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Text Box: Unsere Religion Islam

 
Zur diesjährigen Gebetsstunde der Religionen für den Frieden am 12. Nov. 2008  
 

Vom trialogischen Miteinander

zur Ökumene der Weltreligionen

Islam:

Was Menschen sich vor drei vier Jahrzehnten noch gar nicht vorstellen konnten und was sie nur über Hörensagen kannten - plötzlich ist alles in die Nähe gerückt. Man ist Nachbar oder Kollege geworden. Zwangsläufig kommen die Fragen auf, was denken die und glauben die über mich, über sich, über elementare Dinge im Leben. Sind sie eine Bedrohung oder eine Bereicherung?
Entweder nimmt man nun die Klischees an oder hinterfragt sie.
Wenn wir sie hinterfragen, erfahren wir viele Gemeinsamkeiten. Dann gewinnen wir Weggefährten, weil wir feststellen, dass uns sehr vieles verbindet.
Wir können etwas geben, wir können etwas nehmen.
Für das Wohl aller, für die Zukunft der Menschheit und der Erde wird durch menschliches Verhalten entschieden. Wir können unser kurzes Dasein in Sicherheit, in Freiheit, in Wohlstand bringen oder es unter Leid und Zerstörung fristen.
Wir brauchen einander. Und der Schlüssel zueinander ist das Hinterfragen eigener Standpunkte und das Hinterfragen der des anderen.
In unserem universalen Glaubensgebäude finden wir Impulse, Anstöße zueinander, wenn wir es wollen. Das heißt, es hängt alles von unserem Willen und unserer Einsicht ab. Daher hebt Gott im Koran stets diejenigen hervor, die einsichtig sind (z.B. Sure 38, 45).
 
Es ist unheimlich schwer unsere Arroganz und unseren Egoismus zu überwinden und voneinander etwas anzunehmen. Im Übergang vom Tier zum Mensch sind sehr viele animalische Eigenschaften an uns haften geblieben. Wir verhalten uns irrationell, handeln irrational.
Der Abbau der negativen Dinge und der Aufbau der positiven Dinge braucht Informationen, Neugierde. Seien wir neugierig, nehmen wir die Informationen, die wir voneinander erfahren auf. Ich bin sicher, dass wir das Niedere in uns überwinden.
Wir haben eine gemeinsame Welt und eine gemeinsame Verantwortung vor dem einen Gott.
Darin müssen wir uns in Aufrichtigkeit immer und jederzeit üben.
 
Glaube – Liebe – Verlässlichkeit – sich für das Gute anstrengen sind zusammengefasst die Ziele des Islam.
In diesen Zielen und für diese Ziele brauchen wir einander. Wir können uns hierin als Gläubige egal welcher Herkunft und Religion sicher identifizieren und uns in einer Allianz zusammentun und verbünden. Nur in Gemeinschaft, in gegenseitiger Unterstützung und Solidarität lassen sich diese Ziele erreichen.

Im Koran lesen wir (Sure 41, 33-34):

„Und wer spricht bessere Worte als der, der zu Gott ruft, Gutes tut und sagt: „Ich gehöre zu den Gottergebenen“?

Gut und Böse sind nicht gleich. (Oder: Nicht gleich sind die gute und die schlechte Tat.) Wehre (das Böse) mit einer Tat ab, die besser ist, so wird der, zwischen dem und dir ein Zerwürfnis besteht, vielleicht friedsam werden.“

In seiner Abschiedspredigt sagt Muhammed: „Oh ihr Menschen, euer Gott ist eins, eure Väter sind eins. Ihr seid alle Kinder Adams. …...“

Und im Koran  können wir lesen: „…, wer sich völlig Gott hingibt und dabei rechtschaffen ist, der hat seinen Lohn bei seinem Herrn. Diese haben nichts zu befürchten und sie werden nicht traurig sein.“ in Sure 2, 112

Oh Allgütiger und Barmherziger Gott, mit diesen deinen höchsten Namen rufen wir dich an.
Schenke uns Deine Liebe und ermögliche uns Wohltaten.
Herr, belange uns nicht, wenn wir vergesslich waren oder uns versehen haben.
Unser Gott, an Dich wenden wir uns um Hilfe, Dich bitten wir um Vergebung. …
Dir vertrauen wir, und Dich loben wir, oh Gott.
Demütigen und treuen Herzens danken wir Dir für Deine Güte.

Mit dem Hauptgebet der Muslime, der El-Fatiha (Sure 1), möchten wir wie immer unseren Beitrag abschließen:

Dank und Verehrung dem Herrn der Welten
Dem Erbarmer, der alles mit Seiner Barmherzigkeit umfasst,
dem Statthalter des Tages der Abrechnung.
Dir sind wir ergeben. Dich bitten wir um Hilfe in allen Dingen.
Leite uns auf den rechten Weg, den Weg derer,
die deine unendliche Güte erfahren haben, nicht den Weg derer,
die dein Missfallen erregen und irregegangen sind.

Amin

 

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